Mehr Fortschritt im Unterricht

10 Tipps vom Pro

Golfer, die mich aufsuchen, kommen meist mit mehr oder weniger genauen Vorstellungen davon, was sie verbessern möchten. Sei es, dass sie den Ball weiter schlagen möchten oder mit weniger Kurve oder besser chippen oder putten wollen.

Mir persönlich macht es auch sehr viel Freude, Menschen beim Lernen zu unterstützen.

Ganz selten werde ich aber danach gefragt, was man tun kann, um möglichst viel aus seiner Trainingszeit herauszuholen. Sprich, wie organisiere ich mich und meine Trainingszeit, mit welcher Zielsetzung mache ich was. Diese Fragen sind generell herausfordernd. Trotzdem können Sie als SpielerIn auf dem Weg zur Meisterschaft einiges dafür tun, optimale Fortschritte zu erzielen.

Hier meine 10 Tipps für ein optimales Training:


  • Haben Sie eine Trainerstunde gebucht? Kommen Sie rechtzeitig!

15-30 Minuten sollten Sie mindestens einrechnen, um sich in Ruhe auf Ihr Training vorzubereiten. Training bedeutet, dass sowohl Ihr Körper als auch Ihr Kopf mit Informationen konfrontiert werden, die sie verarbeiten, sprich in Bewegung umsetzen sollen. Das ist anstrengend und erfordert viel Energie. Wenn Sie allerdings gedanklich noch mit dem Ärger im Betrieb oder dem Idioten im Auto vor Ihnen auf dem Weg zur Golfanlage beschäftigt sind, Sie also unter Stress stehen, wird Lernen sehr, sehr schwierig. Kommen Sie dagegen entspannt auf der Anlage an, sind die Voraussetzungen für Ihren Fortschritt gegeben.

  • Wärmen Sie sich auf

Wie schon oben erwähnt, benötigt Sie Vorbereitungszeit. Aufwärmen heisst aber nicht, 5 schnelle, halbe Schwünge mit dem Pitching Wedge durchzuführen, um dann mit dem Training zu beginnen. Nehmen Sie sich Zeit, ein paar Aufwärmübungen zu machen und ein Gefühl für Ihren Golfschwung zu bekommen. Wenn Sie keine Übungen kennen, ein gut ausgebildeter Professional weiss Rat.

  • Sperren Sie Ihre Augen und Ohren auf…

Insbesondere während der ersten Trainingseinheiten werden Sie wahrscheinlich eine Menge Informationen bekommen. Hier ist Aufmerksamkeit gefragt, denn Sie müssen aus den Neuigkeiten Ihre Bewegung herausarbeiten bzw. diese in die gewünschte Richtung verändern. Einen Golfschwung zu entwickeln, ist wie ein Puzzle zu legen: es kommen immer wieder neue Teile dazu, und langsam entwickelt sich ein Bild. Fertig ist man allerdings nie.

  • …und fragen Sie nach

Wenn Ihnen etwas unklar ist, haken Sie nach. Persönlich finde ich Einheiten immer sehr angenehm, bei denen der Schüler Fragen stellt, weil dann die Kommunikation funktioniert. Scheuen Sie sich nicht, nachzubohren, wenn Sie einen Begriff oder Sachverhalt nicht verstanden haben. Es ist Aufgabe des Pros, sicherzustellen, dass Sie wissen, was Sie machen sollen.

  • Seien Sie sich klar, was Sie ändern möchten

Setzen Sie sich vor der ersten Trainingseinheit hin und überlegen Sie, was genau Sie verbessern möchten. Seien Sie dabei möglichst spezifisch. Und teilen Sie Ihre Wünsche dann dem Golflehrer Ihres Vertrauens mit.

  • Es ist auch ok, etwas nicht ändern zu wollen

Wenn Sie mit einem Bereich Ihres Spiels zufrieden sind, stellen Sie das klar. Training heisst nicht automatisch, den langen Schlag zu bearbeiten. Es gibt tausend andere Dinge, die man verbessern und mit denen man viele Schläge sparen kann.

  • Führen Sie ein Trainingsbuch

In dieses kleine Buch oder Heft, das sich immer in Ihrer Golftasche befinden sollte, notieren Sie während oder nach dem Training die Dinge, die besprochen wurden. Also Inhalt der Stunde und Bemerkungen zu Ihrem Spiel, sowie die Übungen, die durchgeführt wurden. So vergessen Sie nichts, und es fällt Ihnen sofort auf, wenn Sie vielleicht etwas nicht richtig verstanden haben. Außerdem können Sie nachschauen, was Sie geübt haben, wenn Sie alleine trainieren.

  • Setzen Sie eigene Trainingseinheiten unter ein Motto

Und dieses sollte spezifischer sein, als bloß „Bälle schlagen“. Schauen Sie in Ihrem Trainingsbuch nach, was genau Sie in der letzten Einheit trainiert haben, und arbeiten Sie diese Dinge dann nach. Vielleicht trainieren Sie anschliessend noch 30 Minuten lange Putts mit Betonung auf Längenkontrolle. Oder kurze Chips. Oder die Bunkerschlagtechnik. Alles ist ok, solange Sie einem Plan folgen.

  • Arbeiten Sie an Ihren Schwächen

Erliegen Sie nicht der Versuchung, wieder Drives zu üben, weil Sie diese am besten können oder sie am meisten Spass machen. Identifizieren Sie Ihre Schwächen, und arbeiten Sie konzentriert an ihnen. So kommen Sie schneller weiter.

  • Der Weg ist das Ziel

Das heisst: haben Sie Freude am Training und am Lernen. Ohne Freude wird es Qual – mit einem inneren Lächeln sind die Fortschritte viel größer. Sie haben sich einen Sport ausgesucht, der herausfordernd ist und lebenslange Fortschritte ermöglicht. Genießen Sie diese Möglichkeiten und das schöne Spiel namens Golf.